FUSSBALLPLÄTZE NACH MAẞ
Fußball ist Volkssport. Egal wo auf der Welt – von der Südspitze Südamerikas bis in die Gebirge Nepals – Menschen spielen und begeistern sich für Fußball. Dabei wird Fußball auf der ganzen Welt nach den gleichen Regeln gespielt. In der heutigen Form seit gut 150 Jahren. Die Verbände, wie FIFA, UEFA und DFB, sorgen mit einheitlichen Richtlinien für mehr oder weniger gleiche Bedingungen auf allen Fußballfeldern. Wir haben die Wichtigsten für euch zusammengefasst.
Alles muss seine Ordnung haben – wirklich alles?
Nicht nur die Regeln sind weltweit identisch, auch die Rahmbedingungen gleichen sich nahezu komplett. Gespielt wird 90 Minuten mit 11 gegen 11 Spielern auf zwei Tore in zwei Spielhälften. Das Spielfeld ist 105 Meter lang und 68 Meter breit, so empfiehlt es die FIFA und schreibt es in internationalen Spielen auch vor.
Das Fußball-Regelwerk des DFB lässt jedoch auch andere Spielfeldmaße zu: die Mindestbreite liegt bei gerade einmal 45 Metern, die Höchstbreite bei 90 Metern. Die Länge des Spielfelds muss mindestens 90 Meter betragen und darf auf stolze 120 Meter ansteigen. Dabei fällt auf, dass rein regeltechnisch sogar ein quadratisches Spielfeld von 90 x 90 Meter erlaubt ist. Das findet in der Praxis jedoch keine Verwendung – ein exotisches Quadrat würde natürlich wenig Sinn ergeben. In der Deutschen Bundesliga hat man sich wie bei der UEFA/FIFA auf das einheitliche Maß von 105 x 68 Metern geeinigt, damit auf allen Plätzen ein vergleichbarer Wettbewerb gegeben ist und die Rasenflächen der Bundesliga-Clubs gleichzeitig auch für internationale Wettbewerbe taugen. Die einzige Ausnahme bildet das Freiburger Schwarzwaldstadion, das mit einer Länge von 101 Metern etwas kürzer ausfällt. Mit dem zukünftigen Neubau des Stadions wird der SC Freiburg seine Rolle als Exot der Liga jedoch verlieren.
Die Unterschiede zwischen den DFB- und UEFA-Maßen in der Übersicht:
Länge | Breite | |
---|---|---|
DFB | 90 - 120 Meter | 45 - 90 Meter |
UEFA | 100 - 110 Meter | 64 - 75 Meter |
Nach strenger Linie
Auch die Linierung des Rasens muss einheitlich sein: die Linien dürfen maximal 12 cm breit sein, der Elfmeter- und der Mittelpunkt müssen einen Durchmesser von 22 cm haben. Wie gewohnt, müssen die Linien mit weißer, wasserlöslicher Farbe markiert werden. Wobei bei Schneefall das Spielfeld mit blauer oder orangener Farbe gezeichnet werden sollte. Die wichtigste Linie ist natürlich die Torlinie zwischen den Pfosten. In der Bundesliga muss Sie ganz genau an der Rückkante der Pfostenansetzen, damit die Torlinientechnologie einwandfrei funktioniert.
Interessant zu erfahren ist, woher die Maße für einige Linien und das Tor eigentlich kommen. Warum ist der Strafstoßpunkt 11 Meter von der Grundlinie entfernt und warum misst die Entfernung der Strafraumlinie 16 Meter? Die Antwort liegt im Mutterland des Fußballs, Großbritannien. Dort kommen die angloamerikanischen Längeneinheiten Yard (1 Yard = 0,9144 m) und Fuß (1 Fuß = 30,48 cm) zum Einsatz. Der Strafstoßpunkt wurde 1891 erfunden und auf 12 Yard festgelegt, was ziemlich genau 11 Meter entspricht – genau genommen 10,9728 Meter. Das Gleiche gilt für den 1902 eingeführten Strafraum. Die Linie der oftmals als 16-Meter-Raum bezeichneten Fläche ist in Wirklichkeit 18 Yards von der Grundlinie entfernt ist, also 16,5 Meter! Der Mittelkreis, der Teilkreis am Strafraum wie auch die Abstandslinien vom Eckball haben eine Radius bzw. einen Abstand von 9,15 Meter, was 10 Yards entspricht. Laut den Spielregeln des Weltfußballverbandes misst das Tor zwischen den Torpfosten 8 Yard, die Unterkante der Latte muss 8 Fuß vom Boden entfernt sein. So lassen sich die „krummen“ Werte von 7,32 Meter und 2,44 Meter erklären.
Kreativität war einmal – das Rasenmuster
Wenn Ihr an die Stadien der späten 90er Jahre und Anfang 2000 zurückdenkt, kommen Euch da auch noch die Bilder der kreativen Rasenmuster in den Sinn? Ob Kreise, feine Streifen, Rauten oder gar Sponsoren-Logos, die Greenkeeper haben sich immer wieder mit neuen Kreationen überboten. Nach einer Regeländerung sind die vielen unterschiedlichen Rasenmuster in der Bundesliga nicht mehr zulässig. Die Liga schreibt vor, dass die Muster parallel zu den Torlinien angelegt werden sollen, um ein einheitliches Bild in der 1. und 2. Bundesliga zu gewährleisten. Außerdem ist es wichtig, dass die Streifen gleichmäßig in Größe und Breite über den gesamten Platz verlaufen. Zusätzlich sind auch Längsstreifen erlaubt, so dass ein Schachbrettmuster entsteht. Neben dem ästhetischen Aspekt sollen die Streifen vor allem den Linienrichtern als Orientierung bei Abseits-Situationen helfen. Um Irritationen vorzubeugen, ist es wichtig, dass sich Rasenmuster und Spielfeldmarkierungen immer decken, ein versetztes Rasenmuster könnte den Linienrichter in unübersichtlichen Spielsituationen schnell optisch täuschen. Auch bei internationalen Spielen sind die querstreifen verpflichtend, jedoch in einer anderen Breite. Lediglich am letzten Spieltag einer Saison wird ab und zu ein Auge zugedrückt, so dass hier kreativere Muster zu bestaunen sind.
Die Rasenmuster entstehen im Übrigen nicht durch verschiedene Rasenlängen oder Rasenmischungen. Hierbei geht es einzig und allein um die richtige Schnitt-Technik bzw. Schnitt-Richtung und den richtigen Rasenmäher. Am besten eignet sich dafür ein Spindelmäher mit Walze, der beim mähen dafür sorgt, dass die Grashalme in unterschiedliche Richtungen liegen und somit ein Muster ergeben.
Der DFB und die UEFA schreiben unterschiedliche Maße für das Rasenmuster vor
Wie schon bei den allgemeinen Spielfeldmaßen, unterscheiden sich auch die Maße der Muster in DFB- und FIFA/UEFA Richtlinien. Im deutschen Profifußball sind die ersten drei Streifen von der Grundlinie aus gesehen genau 5,50 Meter, so dass die Streifen genau auf der Torraumlinie, dem Strafstoßpunkt sowie der Strafraumlinie verlaufen. Danach folgen fünf Streifen à 5,37 Meter sowie zwei schmalere Streifen mit einer Breite von 4,57 Meter bzw. 4,58 Meter. So endet der letzte Streifen genau auf der Mittellinie.
Nach UEFA-Vorgaben, die bei den europäischen Wettberwerben und Länderspielen zur Anwendung kommen, sind die ersten drei Streifen ebenfalls 5,50 Meter breit. Danach folgt ein weitere Streifen in gleicher Breite. Die folgenden fünf Streife messen jeweils 6,10 Meter.
Exkurs: Jugendfußball
Die oben beschriebenen Regeln und Vorschriften gelten nur für den Herrenfußball. In der Jugend gelten natürlich andere Maße – von 8-Jährigen kann man schließlich nicht erwarten, pro Spiel über 10 Kilometer zu laufen. Die D-Junioren spielen auf etwa genau der Hälfte des klassischen Großspielfeldes, also auf einer Breite von 33 - 55 m und einer Länge von 45 -75 m. Bei der E- und F-Jugend sind die Felder 30 - 40 m breit und 40 - 55 m lang und bei den jüngsten, den G-Junioren, gerade einmal 15 - 25 m breit und 25 - 35 m lang. Bei allen Altersklassen ab der D-Jugend wird üblicherweise auf dem Standard-Großfeld gespielt.
Egal, welche Änderungen in den Maßen, der Markierung oder dem Schnitt der Spielfelder und Fußballplätze noch kommen werden, wir sorgen für eine perfekte Umsetzung!
Abb. 1: Bewertungsskala, die niedrigste Bewertung gibt es einen Punkt und für die höchste zehn Punkte.
Inakzeptable Qualität | Schlechte Qualität | Befriedigende Qualität | Gute Qualität | Hevorragende Qualität |
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1 Punkt | 3 Punkte | 5 Punkte | 7 Punkte | 10 Punkte |
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